Diese Seite klärt über die verschiedensten Knopfmaterialien auf, zeigt Ihnen Möglichkeiten wie die verschiedenen Materialien aussehen, gibt Hinweise zur Pflege, Herkunft oder Geschichte und gibt Tipps zum Umgang mit dem Werkstoff. Klicke einfach auf die Bilder.
Knöpfe aus Holz & Rohr
Holz und Rohr bilden in diesem Fall eine Gruppe, da die beiden Werkstoffe ähnlich vom Material sind. Während Holz von Bäumen stammt und damit zu den Samenpflanzen (Spermatophytina) zählt, gehören Rohre und Gräser zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die einzigen, aus der Familie der Süßgräser stammenden Materialien die vermehrt zu Knöpfen verarbeitet werden, ist Bambus (Bambusoideae) und Schilfrohr (Phragmites australis). Jedoch werden Knöpfe aus Schilfrohr gewebt und geflochten und zählen somit zu den Posamenten Knöpfen. Der Werkstoff Holz lässt sich in Harthölzer und Weichhölzer unterteilen. Weichhölzer (Kiefer, Fichte, Tanne) werden ungern zur Knopfherstellung verwendet, da sie leicht zerbrechen. Holzknöpfe werden meist aus Brettern aus-gebohrt. Wenn die Knöpfe lackiert oder gut eingelassen (Oberfläche mit Lack oder Hartöl gut verschlossen) sind, ist eine bedingte Wäsche möglich. Jedoch ist die Handwäsche zu empfehlen. Nicht behandeltes Holz sollte nach mehreren Waschgängen geölt werden um es haltbar zu machen.
Knöpfe aus Nuss & Kern
Nüsse, Früchte, Samen und Kerne bieten sich durch ihre natürlichen runden Formen für die Herstellung von Knöpfen an und geben dem Knopfmacher eine schier unendliche Einsatzmöglichkeit für Knöpfe. So kann man die verschiedenen Kerne gravieren oder guillochieren. Die Steinnüsse, sind die am häufigsten zum Knopf verarbeiteten Nüsse. Diese Einsatzart begann vor über hundert Jahren in Schmölln. Nach der Legende nahm ein Fabrikarbeiter einige Steinnüsse mit nach Hause und überlegte wie man sie weiter verarbeiten könnte. Die Nüsse ließen sich gut schnitzen, so kam er auf die Idee Knöpfe aus der besagten Nuss zu drehen. Auch andere Kerne und Nüsse werden seit dem zu Knöpfen verarbeitet. Die Wäsche dieser Naturmaterialien ist möglich, jedoch trocknen Nuss und Kerne wie alle Naturmaterialien aus und sollten daher nach-geölt werden.
Knöpfe aus Horn
Knöpfe die aus Horn gefertigt werden, sind im Allgemeinen weicher als die aus Bein, die einzige Ausnahme ist hierbei der Knopf aus Hirschhorn. Dieser aus Wildhorn gefertigte Knopf gehört genauso wie die Beinknöpfe zu den härtesten Knöpfen und ist wie diese auch kochfest (wenn nicht gefärbt). Die anderen Hornknöpfe sind weicher und sollten bei handwärme, also 40°Celsius gewaschen werden, sonst könnten sich die Knöpfe durch die Feuchtigkeit verziehen. Hornknöpfe werden aus Büffelhorn (Büffel Asia, Büffel Brazil, Büffel Kap Horn, Büffel Levante), Pferdehorn und Kuhhorn hergestellt. Weitere, nicht oft anzutreffende Varianten des Hornknopfes können aus Zebu, Gnu und Antilopen Horn hergestellt werden. Die Verarbeitung des Rohmaterials zum Knopf ist mit der Herstellung der Beinknöpfe übereinstimmend.
Knöpfe aus Leder
Als Leder bezeichnet man die gegerbte Haut von Tieren, die chemisch haltbar gemacht wurde. Leder wird meist aus der Lederhaut der Lebewesen gewonnen und ist damit eines der ältesten, vom Menschen benutzte Material. Es gibt verschiedene Arten von Leder wie zum Beispiel Verlourleder (Leder mit rauer Oberfläche) oder Wildleder (meist Rauleder von Wildtieren). Das meist benutzte Leder ist das vom Rind, aber es gibt kaum ein Tier, dessen Leder man nicht auffindbar machen kann. So unterschiedlich die Tiere sind von denen das Leder stammt , so unterschiedlich kann es verarbeitet werden. Nach diesen verschiedenen Verarbeitungsweisen unterscheidet der Knopfmacher Lederknöpfe. Lederknöpfe wurden zu erst bekannt durch die englische Jagd. Da Lederknöpfe die leisesten Knöpfe sind, sind sie bei Wildhütern oder Jägern weit verbreitet. Leder sollte per Hand gewaschen werden da Chemikalien, Säure und Nässe Feinde der Tierhaut sind. Auch kann Nässe Leder aufquellen und verschimmeln lassen. Da die Reinigung dem Leder Fett entzieht, sollte man es nach der Wäsche nachfettten.
Knöpfe aus Knochen/Bein
Knöpfe die aus Kuh oder Büffelknochen gefertigt werden, nennt der Knopfmacher auch „Bein“knöpfe. Dies ist auf den Begriff „Gebein“ zurück zu führen. Das Material gehört zu den ältesten Werkstoffen der Menschheit. Beinknöpfe gelten als einige der härtesten Knöpfe („beinhart“), sind sehr widerstandsfähig, fast unzerbrechlich, verwittern sehr langsam und sind kochfest (bis 60°Celsius). Das Material für diese Knöpfe wird, wie der Name sagt aus den Knochen von Büffel und Rind gewonnen. Die Verarbeitungsweise ist der von Holz und Horn ähnlich. Sie werden mit Spanabhebender Technik aus dem vorliegenden Material gedreht.
Knöpfe aus der Perlmutter
Das aus Muschel- oder Schneckenschalen gewonnene Material fand durch die aufkommende „christliche Seefahrt“ im 17. Jahrhundert eine weite Verbreitung in Europa und ist bis heute äußerst gefragt als Werkstoff für Kunstgegenstände wie Schmuck oder Knöpfe. Als Perlmutter oder Perlmutt (Abwandlung des althergekommenden Namens) wird die innere Schicht der Schnecken und Muschelschalen aus Meeren oder Flüssen bezeichnet. Perlmutt ist eine natürliche Verbindung aus Calciumcarbonat (Kalk) und anderen orgnischen Substanzen. Dieses Calciumcarbonat entspringt dem Wachstum der Schale und wird in Schichten am Inneren dieser abgelagert. Erst die aufeinander abgelagerten Schichten, verleihen der Perlmutter, ihren besonderen Glanz. Die Schichten sind prismenartig aufgebaut, brechen somit das Licht und weisen dadurch den bekannten irisierenden Schimmer auf. Je nach Spezies und geografischer Herkunft unterscheiden sich die Farbspektren der Perlmutter. Da die Perlmutter selbst aus dem Wasser stammt, übersteht sie eine Wäsche gut. Man kann sie sogar bis 60° Celsius waschen. Jedoch sollte man darauf achten bei der Wäsche nichts Säurehaltiges einfließen zu lassen, da Säure Kalk stark angreift. Sicherheitshalber (um Kratzer, Abbrechen oder Abstumpfung des Materials zu vermeiden) kann man entweder das Kleidungsstück auf Links drehen oder die Knöpfe in Aluminiumfolie einschlagen.
Knöpfe aus Stein & Fossil
Steine, sowie Fossilien (Versteinerungen toter / ausgestorbener Lebewesen) sind als Materialien zur Knopfherstellung anzutreffen. Steine sind ein kompaktes Gebilde aus Mineralien oder Gestein und zählen zu den ältesten von Menschenhand verwendeten Materialien. Da Steine mannigfaltig auftreten, treten Steinknöpfe genauso vielfältig auf. So gibt es Knöpfe aus verschiedenen Schmuck-und Edelsteinen wie Obsidian, Achat, Lapislazuli oder auch Jaspis.
Knöpfe aus Metall
Schon vor 80.000 Jahren haben die Menschen die Verwendung von Metall für sich entdeckt. Anfänglich für Schmuckstücke und Waffen verwandt, wurde es durch Erweiterung der Verarbeitungsweisen für viele alltägliche Gegenstände ein nicht mehr verzichtbares Material. Heut zu Tage werden alle möglichen Dinge aus dem nahezu unverwüstlichen und haltbaren Material hergestellt. Darunter auch Knöpfe. Es gibt drei verschiedene Arten von Metallknöpfen. Zum einen gibt es die einfachen Aluminiumknöpfe, dann die aus Metallguss welche mit dem Druckgussverfahren oder dem Schleudergussverfahren hergestellt werden und die die aus Metallblech bestehen . Das grundlegende Material eines Knopfes fest zu stellen ist bei Metallknöpfen äußerst schwer, da sie oft galvanisiert, lackiert und Oberflächenbehandelt sind oder durch die Oxidation von Messing oder Bronze einen Farbton angenommen haben. Ob der Knopf ein Eisenblech oder Eisenkern enthält kann man mit einem einfachen Magneten feststellen. Dies ist wichtig, da Eisen nur bedingt waschbar ist, da es nicht rostfrei sondern meist nur rostgeschützt ist. Weitere Probleme die man bei der Wäsche von Metallknöpfen beachten sollte ist dass die Wäsche die Oxidschichten der Knöpfe ablösen kann und diese somit ausbleichen, auch können Knöpfe beim Waschen leicht zerkratzt werden. Um diese beiden Folgen zu verhindern, kann man die Knöpfe mit Aluminiumfolie umwickeln und sie somit schützen.
Knöpfe aus Glas
Glas schmilzt bei über tausend Grad. Knöpfe aus Glas werden auf zwei verschiedene Arten hergestellt. Die Urform der Glasknöpfe sind die sogenannten Lampenglasknöpfe, welche über der Lampe/Flamme geschmolzen werden. Die neuere Variante ist der Druckknopf welcher durch die Glasdrückerzange aus geschmolzenem, dünn gezogenem Glas ausgestanzt wird. Sogenannte Druckknöpfe können in verschiedenen Arten weiter verarbeitet werden. So können sie geschliffen, verspiegelt, bedampft oder bemalt werden. Oft werden diese Verarbeitungsarten mit einander kombiniert und nach den verschiedenen Arbeitsschritten benannt. So kann es einen Druckknopf geschliffen bedampft aber auch bedampft geschliffen, geben. Glas als Material ist fester als Perlmutt und äußerst verwitterungsfest. Mit zunehmender Größe und zunehmenden Gewicht steigt die Wahrscheinlichkeit, das etwas abblättern könnte. Der Wäsche oder der Reinigung ausgesetzt können sie durch mechanische Beeinflussung beschädigt werden. Solche Glasknöpfe kann man schützen in dem man sie mit Aluminiumfolie umschlägt. Normale nicht gefärbte Glasknöpfe können der Kochwäsche ausgesetzt werden.
Knöpfe aus Textilien
Von Textilknöpfen gibt es zwei verschiedene Arten. Einmal die „Posamenten“ welche aus verschiedenen Garnen, Borten, Bändern etc. hergestellt werden und die Stoffbezogenen Knöpfe die wie ihr Name schon verrät mit Stoff bezogen werden und zu den Montageknöpfen zählen. Auch gehören die meisten Polsterknöpfe zu den Textilknöpfen. Polsterknöpfe sind aufgrund ihres eisernen Bodens und der Drahtöse nicht waschbar. Wenn dann kann man sie per Hand reinigen oder mit Polsterschaum behandeln.
Knöpfe aus Kunststoff
Kunststoff ist der Oberbegriff für verschiedene synthetische Materialien, die sich durch ihre Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und chemische Beständigkeit auszeichnen. Es gibt drei verschiedene Arten Kunststoff. Thermoplaste sind Kunststoffe, die durch Energiezufuhr beliebig oft weich und formbar werden können, bei Kältezustand jedoch ihre Form halten. Duroplaste sind Kunststoffe, die durch einen Härtungsprozess entstehen und ausgehärtet nur noch maschinell weiter verarbeitet werden können. Elastomere, sind Kunststoffe die selbst im Kaltzustand leicht verformbar sind, jedoch nach kurzer Zeit ihre Ausgangsform wieder annehmen. Thermoplastknöpfe sind meist günstige Industrieknöpfe, welche in kürzester Zeit mit Hilfe einer Kunststoff Spritzgussmaschine hergestellt werden können. Mit Druck wird der warme Kunststoff in eine Form gepresst, maschinell ausgeworfen und in einem Wasserbad abgekühlt. Die Wäsche von Thermoplastknöpfen ist bis zu 40° Celsius möglich. Vermehrte Wäschegänge können bei diesen Knöpfen zu Abarbeitung und Farbverlust führen. Duroplastknöpfe werden aus Stangen geschnitten oder aus Platten ausgestanzt. Knöpfe die von Stangen stammen, sind auf der Ober-und Unterseite gleich, Knöpfe aus Platten weisen auf Ober-und Unterseite Unterschiede auf. Die Wäsche von Duroplastknöpfen ist bis zu 60°Celsius möglich. Falls die Knöpfe vollfarbig (vor Stangen-und Plattenherstellung gefärbt) sind, verlieren die Knöpfe beim Waschgang keine Farbe.
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